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Einführung

Tägliche Arbeit von Chemikern in Labors der Chemischen Analytik ist die Identifizierung chemischer Substanzen anhand von zumeist spektroskopischen Daten, die sogenannte Molekulare Strukturerkennung. Genauer handelt es sich dabei um die Ermittlung eines mathematischen Modells für das Molekül der vorliegenden chemischen Substanz.

Für chemische Moleküle kennt man mehrere approximative Modelle. Von der mathematischen Chemie werden --- entsprechend dem gegenwärtigen Stand von Theorie und Praxis --- insbesondere die folgenden Approximationsstufen behandelt:

Man sieht hieran, wie diese Verfeinerungen des (mathematischen) Modells des Benzolmoleküls schnell komplizierter werden, dadurch aber gleichzeitig eine immer feinere Approximation der Realität ermöglichen. Weitere Approximationsschritte verlangen dann etwa Quantenchemie, sie werden deshalb i.w. nur noch numerisch lösbar. Schon die angegebenen ersten drei Approximationsschritte sind mit einem hohen Aufwand verbunden, wenn man sie realisieren und danach visualisieren will. Mit einer Mischung verschiedener Methoden aus Kombinatorik, Algebra und Graphentheorie ist es gelungen, leistungsstarke Computerprogramme zur vollständigen und redundanzfreien Berechnung aller Konstitutions- und aller Konfigurationsisomere und zur diskreten Klassifizierung von Konformationen zu entwickeln. Ein Ergebnis ist das Programmsystem MOLGEN, das mit dem deutsch-österreichischen Hochschulsoftwarepreis 1993 ausgezeichnet worden ist, als herausragende Lehrsoftware im Fachbereich Chemie.

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T. Wieland
Thu Feb 1 08:04:14 MET 1996